Website-Icon Universität Wittenberg LEUCOREA

Johann Martin Chladni

Quelle: Wikimedia

* 17. April 1710 in Wittenberg; † 10. September 1759 in Erlangen. Theologe und Historiker

Als Theologe verband Chladni lutherische Orthodoxie mit dem Rationalismus Christian Wolffs sowie dem Empirismus. Seiner Zeit voraus war er aber vor allem auf dem Gebiet der Geschichtswissenschaft. Als erster legte er an Geschichtsquellen eine hermeneutische Methode an. Er führte den Begriff der „Sehepunkte“ ein, von denen ausgehend die historische Wirklichkeit nur relativ erfasst werden könne. Eines der bekanntesten geschichtswissenschaftlichen Rezensionsportale ist mit Bezug auf Chladni heute unter dem Namen sehepunkte zu finden.

Ausgewählte Werke (online verfügbar / deutsche Sprache)

Weitere Digitalisate (auch in lateinischer Sprache)

Weitere Literatur

Kęstutis Daugirdas: Johann Martin Chladenius (1710–1759): die allgemeine Hermeneutik und ihre Anwendung auf Geschichte, in: Susanne Luther/Ruben Zimmermann (Hg.), Studienbuch Hermeneutik. Bibelauslegung durch die Jahrhunderte als Lernfeld der Textinterpretation. Portraits – Modelle – Quellentexte, Gütersloher Verlagshaus, S. 217–222

Christoph Friederich: Johann Martin Chladenius. Die Allgemeine Hermeneutik und das Problem der Geschichte, in: Ulrich Nassen (Hg.), Klassiker der Hermeneutik, Schöningh, Paderborn 1982, S. 43–75

Friedrich Gaede: Chladenius und die Folgen. Einwände zur hermeneutischen Diskussion, in: Gotthardt Frühsorge/Klaus Manger/Friedrich Strack (Hg.), Digressionen: Wege zur Aufklärung. Festgabe für Peter Michelsen, Winter, Heidelberg 1984, S. 71–78

Hans Proesler: Chladenius als Wegbereiter der Wissenssoziologie, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 6 (1954), S. 617–622

Claudia Schmölders: „Sinnreiche Gedancken“. Zur Hermeneutik des Chladenius, in: Archiv für die Geschichte der Philosophie 58 (1976), S. 240–264

Peter Szondi: Einführung in die literarische Hermeneutik, Suhrkamp, Frankfurt am Main, S. 7–191, zu Chladni v.a. S. 27–97

Link zur „Deutschen Biographie“ | Link zur deutschsprachigen Wikipedia

Die mobile Version verlassen