Geschichte der Universität

Zeittafel

  • 18.10.1502 Mit königlichem Gründungsprivileg wird die LEUCOREA durch den sächsischen Kurfürsten Friedrich der Weise errichtet. Erster Rektor wird der Leipziger Mediziner Pollich v. Mellerstadt
  • 1503 Päpstliche Bestätigung der Universitätsgründung
  • 1508 Martin Luther lehrt an der LEUCOREA Moralphilosophie (Ethik)
  • 1511 Luther übernimmt die Professur für Moralphilosophie
  • 1512 Luther wird zum Dr. theol. promoviert
  • 1513 Luther übernimmt die Professur für Bibelauslegung
  • 1517 Luthers 95 Thesen leiten die Reformation ein
  • 1518 Philipp Melanchthon kommt als Professor für Griechisch nach Wittenberg und lehrt an der Artistenfakultät
  • 1519 Melanchthon wird zum Baccalaureus biblicus graduiert und erhält die Lehrberechtigung auch für die Theologische Fakultät
  • 1537 Um Abwerbungen Melanchthons an andere Universitäten abzuwehren, veranlasst der Kurfürst den Neubau des Melanchthonhauses als Bleibeangebot
  • 1539/42 Der Wittenberger Mathematiker und Melanchthon-Freund Rheticus unterstützt Kopernikus bei der Drucklegung der Schrift „De revolutionibus“, die 1543 erscheint
  • 1546 Martin Luther stirbt
  • 1546–1547 Schmalkaldischer Krieg: Kaiser Karl V. gegen den (protestantischen) Schmalkaldischen Bund, Wittenberg fällt an die Albertiner
  • 1560 Philipp Melanchthon stirbt
  • 1575 Unterdrückung der „Kryptocalvinisten“ (Melanchthon-Anhänger) und des Ramismus
  • 1586/88 Giordano Bruno in Wittenberg, veröffentlicht hier seine „Dialektik“
  • 1591 Übergang zur strengen (lutherischen) Orthodoxie, die für mehr als anderthalb Jahrhunderte die Wittenberger Theologie prägen wird
  • 1618–1648 Dreißigjähriger Krieg: als Religionskrieg begonnen, als Territorialkrieg endend. Wittenberg ist von den Kampfhandlungen direkt wenig betroffen, aber seine Vorstädte. Deren Bevölkerung sucht Schutz in der Stadt. Es folgen Seuchen, hohe Sterberate, Verrohung der allgemeinen Sitten. Der Universitätsbetrieb ist stark beeinträchtigt
  • 1650 Die Universitäten Leipzig und Jena überholen Wittenberg hinsichtlich der Studentenzahlen. Pest, Kriegsauswirkungen, wirtschaftlicher Niedergang und Fehlentscheidungen der sächsischen Politik beeinträchtigen die Universitätsentwicklung
  • 1749 Gründung der Wendischen Predigergesellschaft zu Wittenberg. Für sorbische Studenten der evangelischen Theologie war die LEUCOREA die zweitwichtigste Universität nach Leipzig
  • 1756–1763 Siebenjähriger Krieg: Preußen und Großbritannien/Kurhannover vs. Habsburger, Frankreich, Russland und Heiliges Römisches Reich. Kursachsen ist Teil der antipreußischen Koalition. Mehrfache und wechselnde Besetzungen Wittenbergs. Während preußischer Besetzung 1760 starke Zerstörungen Wittenbergs durch Angriffe der Reichsarmee, incl. Schloss und Schlosskirche
  • 1775 Neben die letzten Konfessionalisten treten mit Karl Christian Tittmann und Frank Volkmar Reinhard einflussreiche Anhänger der Aufklärung und der Philosophie Kants
  • 1806 Erste französische Besetzung Wittenbergs mit starker Beeinträchtigung des Universitätsbetriebs
  • 1813 Zweite französische Besetzung Wittenbergs: Die LEUCOREA stellt ihren Lehrbetrieb ein und zieht nach Bad Schmiedeberg um. Beginn der schleichenden Selbstauflösung der Universität
  • 1815 Wiener Kongress: Wittenberg ist fortan nicht mehr sächsisch, sondern preußisch
  • 12.4.1817 Vereinigung mit der Friedrichs-Universität Halle (gegr. 1694) zur Vereinigten Friedrichs-Universität Halle-Wittenberg. Die letzten sieben Wittenberger Professoren übersiedeln nach Halle (Saale)

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