Johann Matthias Schröckh

* 26. Juli 1733 in Wien; † 1. August 1808 in Wittenberg. Historiker, Literaturwissenschaftler

Dass in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wieder mehr Studenten die LEUCOREA besuchten und der Wittenberger Universität einen Aufschwung bescherten, wurde mit Professoren wie Johann Matthias Schröckh verbunden. Sowohl sein kosmopolitischer und liberaler Standpunkt als auch sein Lehranspruch, Geschichte als Universalhistorie zu verstehen, trugen dazu bei. Biografik, Universalgeschichte und Kirchengeschichte waren die drei maßgeblichen Felder seines Schaffens. Schröckhs Lebenswerk ist die 43bändige Kirchengeschichte von den Anfängen der Kirche bis zum 18. Jahrhundert.

  • 1751 Immatrikulation an der Universität Göttingen
  • 1754 Fortsetzung des Studiums an der Universität Leipzig; Mitarbeiter an den „Acta eruditorum“ und den „Leipziger gelehrten Zeitungen“; 1755 Magister der Philosophie
  • 1756 Disputation „pro venia docendi“; hält Vorlesungen über Kirchengeschichte, „morgenländische“ Sprachen, Geschichte der Theologie und Gelehrtengeschichte
  • 1762 Außerordentlicher Professor der Philosophie
  • 1767 Ruf als ordentlicher Professor der Poesie an die Universität Wittenberg; Fortsetzung seiner Vorlesungen in Kirchen-, Gelehrten- und Theologiegeschichte; Leitung der Wittenberger Universitätsbibliothek
  • 1775 Professur für Geschichte

Ausgewählte Werke (online verfügbar / deutsche Sprache)

Weitere Digitalisate (auch in lateinischer Sprache)

Ausgewählte Sekundärliteratur (online verfügbar)

  • Heinrich Doering: Johann Matthias Schröckh, in: ders., Die gelehrten Theologen Deutschlands im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert. Nach ihrem Leben und Wirken dargestellt, 4. Bd., bei Johann Karl Gottfried Wagner, Neustadt a. d. Orla 1835, S. 12–31
  • Walter Friedensburg: Johann Matthias Schroeckh, in: Historische Kommission für die Provinz Sachsen und für Anhalt (Hg.), Mitteldeutsche Lebensbilder, 3. Bd.: Lebensbilder des 18. und 19. Jahrhunderts. Selbstverlag, Magdeburg 1928, S. 86–100
  • Sebastian Schmideler: Johann Matthias Schröckh (1733–1808), in: Kurt Franz/Günter Lange/Franz-Josef Payrhuber (Hg.), Kinder- und Jugendliteratur. Ein Lexikon. Begründet von Alfred Clemens Baumgärtner und Heinrich Pleticha. Hrsg. von Kurt Franz, Günter Lange, Franz-Josef Payrhuber im Auftrag der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, Volkach. 41. Ergänzungslieferung (Februar 2011), S. 1–14

Weitere Literatur

Dirk Fleischer: Urchristentum, Reformation und Aufklärung. Zum Selbstverständnis des Wittenberger Historikers Johann Matthias Schroeckh, in: Albrecht Beutel/Volker Leppin/Udo Sträter (Hg.), Christentum im Übergang. Neue Studien zu Kirche in der Aufklärungszeit, Leipzig 2006, S. 269–81

Dirk Fleischer: Kirchengeschichtliches Denken zwischen Traditionsverpflichtung und mündigem Denken: Das Kirchengeschichtskonzept von Johann Matthias Schroeckh, in: ders., Zwischen Tradition und Fortschritt. Der Strukturwandel der protestantischen Kirchengeschichtsschreibung im deutschsprachigen Diskurs der Aufklärung, 2. Bd., Spenner Verlag, Waltrop 2006 S. 442–516

Dirk Fleischer: Kirchengeschichte als Wissenschaft. Zur geschichtstheoretischen Theoriebildung von Johann Matthias Schroeckh, in: Johann Matthias Schroeckh, Kirchenhistorik oder Einleitung in die christliche Kirchengeschichte (1772), hrsg. von Dirk Fleischer, Bautz, Nordhausen 2015, S. 7–34

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